Informationskompetenz und Medienbildung
Informations- und Medienkompetenz gelten als Schlüsselqualifikation der modernen Informationsgesellschaft. Sie sind von grundlegender Bedeutung für den Erfolg in Schule, Studium, Forschung und Beruf. Informations- und Medienkompetenz wird von wissenschaftlichen und Öffentlichen Bibliotheken in Präsenz- und Online-Veranstaltungen vermittelt.
Jeden Tag werden weltweit riesige Datenmengen mit Informationen produziert. Diese erreichen uns über die Sozialen Medien, über Suchmaschinen, per Email oder als Push-Nachrichten. Diese Entwicklungen gehen einher mit immer neuen Apps, digitalen Endgeräten und Tools.
Damit sowohl Informationen kritisch bewertet als auch digitale Medien und Tools genutzt werden können, bieten Bibliotheken zahlreiche Angebote im Feld der Informationskompetenz und Medienbildung an. Ihr Ziel: Kompetenzen zu fördern, um Informationen filtern und bewerten sowie digitale Medien verstehen und nutzen zu können.
Bibliotheken haben sehr früh auf die digitalen Entwicklungen reagiert, sowohl in ihrem Medienangebot als auch in ihren Veranstaltungsformaten, und haben sich so als verlässliche Partner in der Bildungslandschaft etabliert. In seinen Strategiepapieren WB 2025 und ÖB 2025 (s.u.) formuliert der dbv vielfältige Maßnahmen zur Anpassung der Bibliotheken an die Herausforderungen des digitalen Wandels.
Digitale Bildung
Bibliotheken unterbreiten für alle Altersklassen zahlreiche Angebote im Feld der digitalen Medienbildung. Sie organisieren Bilderbuchkinos für Kitakinder, bieten digitale Bibliotheksrallyes für Schulklassen an, unterstützen bei der Leseförderung mithilfe von E-Books, organisieren virtuelle Vorlesestunden oder streamen Autor*innenlesungen. Zudem können in Bibliotheken Computerspiele getestet, Schreib- und Filmwerkstätten besucht sowie das Programmieren von Robotern erlernt werden.
Wissenschaftliche Bibliotheken konzentrieren sich stärker auf das Feld der Informationskompetenz. Informationskompetenz ist die Fähigkeit, bezogen auf ein bestimmtes Problem Informationsbedarfe zu erkennen, Informationen zu ermitteln und zu beschaffen sowie Informationen zu bewerten und effektiv zu nutzen.
Von 2019 – 2022 führt der dbv das Projekt „Netzwerk Bibliothek Medienbildung“ durch, das Bibliotheksmitarbeiter*innen im Feld der Medienbildung qualifiziert.
dbv/VDB-Kommissionen
Zum Themenschwerpunkt Informationskompetenz hat der dbv gemeinsam mit dem Verband der Deutschen Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB) die Kommission Informationskompetenz eingerichtet. Sie ist der zentrale Ansprechpartner z.B. für die Hochschulrektorenkonferenz (HRK), wissenschaftliche Fachgesellschaften, bibliothekarische Ausbildungsstätten sowie Vertreter*innen der Bildungspolitik. Aufgabe der Kommission ist es, den Referenzrahmen zur Informationskompetenz weiterzuentwickeln sowie über bibliothekarische Aktivitäten zur Förderung der Informationskompetenz und über Forschungen zum Informationsverhalten zu informieren. Zudem macht sie sich dafür stark, das Thema Informationskompetenz in den Curricula möglichst aller Bildungsebenen zu verankern.
Die dbv-Kommission Bibliothek und Schule setzt sich dafür ein, sowohl politische Entscheidungsträger als auch Eltern und Pädagog*innen auf den wichtigen gemeinsamen Beitrag der Bildungspartner zur Förderung der Medien- und Informationskompetenz mit analogen und digitalen Medien aufmerksam zu machen.