Die Berliner Bibliothekslandschaft soll über eine größtmögliche Vernetzung stetig an Sichtbarkeit innerhalb der gesamten Stadtgesellschaft gewinnen. Der Landesverband Berlin hat in mehreren partizipativen Prozessen ein Thema identifiziert, das eine genauere Betrachtung erfahren soll.
Im März 2019 hat das Projekt „Bibliothek der Zukunft: kreative Zukünfte für Bibliotheken“ unter der Fragestellung: „Was wollen Nutzer*innen?“ den Wunsch „Einer für Alle – der zentrale Ausweis“ als erste Forderung auf Seite 3 formuliert. Die Forderungen reichen von einer einzigen Karte mit einer Benutzeridentität bis hin zur Nutzung von „allen“ Services der Bibliotheken, die vom Land Berlin finanziert werden.
Das vom Berliner Senat in Auftrag gegebene Bibliothekskonzept für Berlin – zunächst für die öffentlichen Bibliotheken vorgesehen - veranlasst den Landesverband als Interessenvertretung aller Bibliotheken in Berlin zur Durchführung von Workshops unter Beteiligung der Mitgliedsbibliotheken um eine Stellungnahme zu erarbeiten Ergebnis ist das Positionspapier: „Eine vernetzte Bibliothekslandschaft für Berlin“. Auch in diesem Papier wird auf S. 12 gefordert, dass „im Rahmen einer Nutzer*innen Orientierung ein gemeinsamer Berliner Bibliotheksausweis für alle Bibliotheken eingeführt wird.“
Im Rahmen des beteiligungsorientierten Prozesses zur Erarbeitung einer Bibliotheksentwicklungsplanung für Berlin (BEPL) hat ein Fachgespräch zwischen den wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken Berlins im November 2019 stattgefunden. Zu den fünf Bereichen, die als Schnittstellen zwischen den wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken herausgearbeitet wurden, gehört der „Gemeinsame Nutzerausweis“. Eine bessere Vernetzung der gesamten Berliner Bibliothekslandschaft wird in der gezielten Entwicklung mit erheblichen Vorteilen für die Berliner Nutzer*innen gesehen.
Folgerichtig hat der Landesverband Berlin ein Gutachten beauftragt, das die rechtlichen, finanziellen und technischen Herausforderungen beschreiben soll und Empfehlungen für eine stufenweise Einführung eines gemeinsamen Bibliotheksausweises benennt. Herr Dr. Voß beschreibt in seinem Gutachten mögliche Szenarien und betrachtet auch weitere Dienstleistungen in einer vernetzten Bibliothekslandschaft. Er schlägt eine schrittweise Realisierung vor, die in verschiedenen Projektphasen zum Ziel führt: Vernetzung, Sichtbarkeit, Vorteile für die Berliner Nutzer*innen, Vorteile für die Bibliothekar*innen.