| Fördernewsletter 27. September 2024 | Editorial
Liebe Abonnent*innen der Fördermittelliste,
viele Bibliotheken sammelten während der Corona-Pandemie wertvolle Erfahrungen mit der Beantragung von Fördergeldern. Vor allem die im Rahmen von „Neustart Kultur“ ins Leben gerufenen Programme, die durch geringe Zugangshürden und hohe Fördersummen überzeugten, halfen, bestehende Vorbehalte gegenüber der Einwerbung nationaler Fördermitteln abzubauen. Europäischen Fördergeldern jedoch begegnen viele Bibliotheken weiterhin mit Respekt und Zurückhaltung; bisher haben nur wenige den Schritt gewagt, Mittel aus EU-Töpfen zu beantragen.
EU-Aktionsprogramme wie „Kreatives Europa“, „Horizont Europa“ oder das Programm „Bürgerschaft, Gleichheit, Rechte und Werte“ erfordern oft europäische Projektpartnerschaften, was zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt. Auch die englischsprachigen Ausschreibungen sowie der Wettbewerb um die begrenzten Ressourcen schrecken viele ab. Jedoch: trotz dieser Hürden bieten europäische Förderprogramme zahlreiche Vorteile. Welche das sind, zeigen wir in unserer eigens für Bibliotheken entwickelten Online-Reihe „Die Zukunft von Bibliotheken gestalten: EU-Aktions- und Strukturprogramme im Überblick“.
Für die Auftaktveranstaltung am 15. Oktober 2024 mit dem Titel „Europäische Fördermittel als Chance? Neue Perspektiven für Bibliotheken“ können Sie sich ab sofort anmelden.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Ihre EU- und Drittmittelberatung
Kompetenznetzwerk für Bibliotheken (knb)
Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv)
| Inhalt1. AusbildungWeltweit 2. Bildung und Engagement ein Leben lang 3. Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost 4. Aktionsfonds Notfallallianz Kultur 5. Förderung für Kinderschutz- und Präventionsprojekte 6. ERINNERUNG: ABI-Technikpreis Verlängerung der Bewerbungsfrist 7. Hermann-Schmidt-Preis 8. Marianne-Englert-Preis 2025 9. Podcast - Gamechanger für Kunst und Kultur 10. Arbeitsprogramm CERV für 2023-2025 11. Bericht zur zukünftigen Rolle von Open Research Europe 12. Alle reden übers Geld - wir auch! 13. Die Zukunft von Bibliotheken gestalten 14. Fördermöglichkeiten in der Bestandserhaltung 15. Soziallotterien im Fokus | | | AusbildungWeltweit | Mit dem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) getragen Förderprogramm „AusbildungWeltweit“ werden Auslandspraktika, vorbereitende Besuche sowie Lernaufenthalte von Ausbildenden unterstützt, um internationale Erfahrungen zu ermöglichen und die Ausbildungsqualität zu steigern. Antragsberechtigt sind Ausbildungsbetriebe, berufliche Schulen, Kammern und weitere Einrichtungen der beruflichen Bildung. Die aktuelle Ausschreibung richtet sich an Projekte, die im Zeitraum von Februar 2025 bis Januar 2026 realisiert werden sollen, wobei die Einreichfrist für entsprechende Anträge am 10. Oktober 2024, 13:00 Uhr endet.
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| | Bildung und Engagement ein Leben lang | Lebenslanges Lernen stellt einen wesentlichen Aspekt für gesellschaftliche Teilhabe dar. Es ermöglicht die individuelle Anpassung an eine sich verändernde Gesellschaft, einen Abgleich eigener Kompetenzen mit aktuellen gesellschaftlichen Bedarfen. Mittels des ESF Plus-Programms BELL (Bildung und Engagement ein Leben lang) unterstützt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Projekte (BMFSFJ), die dazu beitragen die Potenziale des lebenslangen Lernens auch für ältere Menschen zu realisieren. Das teilnehmerorientierte Programm richtet sich an alle Menschen ab 60 Jahren, die ihre Kompetenzen in Bildung und Engagement einbringen wollen. Die Einreichfrist für Projektanträge endet am 31. Oktober 2024.
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| | Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost | Der Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost wurde vom Bundesverband Deutscher Stiftungen gemeinsam mit den Stiftungen Bürger für Bürger, ZEIT STIFTUNG BUCERIUS, Cellex Stiftung und Freudenberg Stiftung ins Leben gerufen. Er fördert Projekte zur Förderung von Austausch und Dialog, demokratischer Kultur sowie der Stärkung der Zivilgesellschaft in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, insbesondere in ländlichen Regionen. Gemeinnützige Vereine, Organisationen und Initiativen können sich ohne Eigenmittel um Unterstützung von bis zu 5 000 Euro pro Projekt bewerben. Der Bewerbungsprozess erfolgt digital, eine unabhängige Jury aus Experten der ostdeutschen Zivilgesellschaft entscheidet regelmäßig über die Vergabe der Fördermittel.
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| | Aktionsfonds Notfallallianz Kultur | Der Fonds, initiiert von der Kulturstiftung der Länder und den Kulturministerien mehrerer Bundesländer, fördert Maßnahmen zum Aufbau eines nachhaltigen Risiko- und Gefahrenmanagements in Kultureinrichtungen, um deren Resilienz zu stärken. Antragsberechtigt sind gemeinnützige, öffentlich zugängliche Kultureinrichtungen. Insgesamt sind Mittel in Höhe von 135 000 Euro verfügbar, wobei eine Bewerbung ein Beratungsgespräch mit der Kulturstiftung der Länder voraussetzt; der Antragsprozess erfolgt per E-Mail (kontakt@notfallallianz-kultur.de).
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| | Förderung für Kinderschutz- und Präventionsprojekte | Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) unterstützt mit dem Förderprogramm „Start2Act“ kulturelle Bildungseinrichtungen dabei, sichere Räume für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Jederzeit können Impulsprojekte wie Workshops oder Fortbildungen im Bereich Kinderschutz mit 2 000 Euro beantragt werden. Ab Anfang 2025 ist die Förderung größerer Expertise-Projekte bis zu 8 000 Euro wieder möglich. Förderberechtigt sind eingetragene Vereine, Stiftungen, gGmbHs sowie gemeinnützige Fördervereine zugunsten kommunaler Einrichtungen, die selbst nicht antragsberechtigt sind.
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| | | ERINNERUNG: ABI-Technikpreis Verlängerung der Bewerbungsfrist | Die Herausgeber*innen der Zeitschrift ABI Technik sowie der Verlag de Gruyter wollen vorbildlich gestalteten Archiv- und Bibliotheksgebäude mit nachhaltiger Architektur und Gebäudetechnik sowie interessantem und innovativem Innen-Design mittels eines neu ins Leben gerufenen Preises zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Auf den mit 1 000 Euro sowie einem hochwertigen Buchpaket dotierten Preis können sich sowohl Bibliotheken und Archive als auch Architekt*innen sowie Bauträger*innen mit einem Dossier im Umfang von max. 10 Seiten (Text sowie Pläne, Zeichnungen und Fotografien), in dem sie darstellen, wie sie ein Gebäude oder einen größeren Gebäudezusammenhang als „Ort des Austauschs“ konzipiert und in die Praxis umgesetzt haben, bewerben. Die Einreichfrist wurde bis 10. Oktober 2024 verlängert.
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| | Hermann-Schmidt-Preis | Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) verleiht den Hermann-Schmidt-Preis, der jährlich mit einem wechselnden thematischen Schwerpunkt vergeben wird; 2024 steht das Thema Demokratiebildung in der beruflichen Bildung im Fokus. Der Preis würdigt Projekte und Initiativen, die innovative Konzepte zur Förderung demokratischer Kompetenzen wie Partizipation, Diskursfähigkeit, Solidarität und Toleranz entwickelt und erfolgreich umgesetzt haben. Angesichts des abnehmenden Vertrauens in demokratische Strukturen erscheint dies aktuell besonders relevant. Bewerben können sich Betriebe, berufliche Schulen und berufliche Bildungseinrichtungen in Kooperation mit Betrieben und/oder Schulen. Der Hauptpreis ist mit 3 000 Euro dotiert, wobei ergänzen zwei Sonderpreise in Höhe von jeweils 1 000 Euro vergeben werden. Die Bewerbungsfrist endet am 11. Oktober 2024.
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| | Marianne-Englert-Preis 2025 | Der vfm – Verein für Medieninformation und Mediendokumentation e.V. vergibt den Marianne-Englert-Preis 2025 für herausragende Projekte oder Abschlussarbeiten zu mediendokumentarischen, medienarchivischen oder kommunikationswissenschaftlich-technischen Fragestellungen der Informationsgesellschaft. Gewinner erhalten 500 Euro, eine Veröffentlichung in der Fachzeitschrift „info7“ sowie die Teilnahme an der vfm-Frühjahrstagung in Potsdam inklusive Reisekosten und zwei Übernachtungen. Bewerben können sich Studierende und Nachwuchsforscher*innen mit Arbeiten, die nicht älter als zwei Jahre sind. Die Preisverleihung erfolgt am 05. Mai 2025, der Einsendeschluss ist der 31. Januar 2025.
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| | | Podcast - Gamechanger für Kunst und Kultur | Der Fonds Digital der Kulturstiftung des Bundes unterstützte öffentliche Kultureinrichtungen dabei, ihre digitalen Strategien weiterzuentwickeln und innovative digitale Projekte in Bereichen wie digitales Kuratieren, künstlerische Produktion und Kommunikation umzusetzen. Dabei arbeiteten mindestens zwei Kulturinstitutionen in Verbünden zusammen, um sich gemeinsam mit digitalen Expert*innen neue Kompetenzen anzueignen und Wissen in offenen Netzwerken zu teilen. Im Rahmen des Podcasts "Gamechanger - Wie digitaler Wandel die Kultur verändert" wurden nur einige der geförderten Projekte hörbar gemacht. Dabei kommen Künstler*innen, Dramaturg*innen, Direktor*innen, Wissenschaftler*innen, Projektleiter*innen und Digitalexpert*innen zu Wort, um konkret und anschaulich von Erfolgen, Hürden und lernenden Institutionen zu erzählen.
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| | Arbeitsprogramm CERV für 2023-2025 | Die Europäische Kommission hat das Arbeitsprogramm für das EU-Aktionsprogramm „Bürger, Gleichstellung, Rechte und Werte“ (CERV) 2023–2025 veröffentlicht, welches die grundlegenden Werte der EU wie Menschenrechte, Demokratie und Gleichheit fördert. Folgende Ausschreibungen (calls) werden darin angekündigt:
- Europäisches Gedenken (CERV-2025-CITIZENS-REM): Fokus auf historische Ereignisse wie totalitäre Regime, Migration, Dekolonisierung; Budget: 18 Millionen Euro; voraussichtlicher Ausschreibungszeitraum: 15. Januar 2025 bis 17. Juni 2025
- Zivilgesellschaftliches Engagement (CERV-2025-CITIZENS-CIV): Austausch zu EU-Politikprioritäten, Bekämpfung von Desinformation, Förderung demokratischer Teilhabe; Budget: 33 Millionen Euro; voraussichtlicher Ausschreibungszeitraum: 20. November 2024 bis 29. April 2025
- Rechte des Kindes und Beteiligung der Kinder (CERV-2025-CHILD): Kinderrechte im digitalen Zeitalter, Einbindung von Kinderperspektiven; Budget: 17 Millionen Euro; voraussichtlicher Ausschreibungszeitraum: 17. Dezember 2024 bis 29. April 2025
- Städtepartnerschaften (CERV-2025-CITIZENS-TOWN-TT): Bürgeraustausch, Stärkung der Solidarität, inklusive Partizipation; Budget: 5 Millionen Euro; voraussichtlicher Ausschreibungszeitraum: 19. Februar 2025 bis 17. September 2025
- Städtenetze (CERV-2025-CITIZENS-TOWN-NT): Unterstützung nachhaltiger Stadtnetzwerke, Vertiefung der Zusammenarbeit, Bürgerengagement; Budget: 10 Millionen Euro; voraussichtlicher Ausschreibungszeitraum: 18. November 2024 bis 27. März 2025
- Programmbereich Daphne (CERV-2025-Daphne): Verhütung und Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt sowie Gewalt gegen Kinder, Budget: 23 Millionen Euro, voraussichtlicher Ausschreibungszeitraum: 15. November 2024 bis 24. April 2025
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| | Bericht zur zukünftigen Rolle von Open Research Europe | Die EU-Kommission hat einen Bericht zu „Open Research Europe: Towards a collective open access publishing service“ veröffentlicht. Open Research Europe (ORE), 2021 von der EU-Kommission eingerichtet, ist eine Publikationsplattform für EU-geförderte Forschende, um ihre Ergebnisse kostenlos und Open Access zu veröffentlichen. Der Bericht empfiehlt, ORE zu einer europaweit für öffentlich finanzierte Forschung zugänglichen Plattform auszubauen, die gemeinsam von Forschungsförderorganisationen auf Non-Profit-Basis betrieben wird.
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| | | Alle reden übers Geld - wir auch! | Am 11. Oktober 2024, von 10:00 bis 21:00 Uhr lädt die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) nach Berlin zu einer Veranstaltung ein, die sich mit der Finanzierung und Förderung gemeinnütziger Projekte beschäftigt. Schwerpunkte sind die Auswahl passender Fördermittel, die erfolgreiche Antragstellung für Digitalisierungs- und Bauprojekte sowie die Gestaltung von Förderungen, die Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. Die Veranstaltung bietet zahlreiche praxisnahe Workshops, die sich mit Themen wie Fundraising, Finanzierung digitaler Infrastrukturen und der Bedeutung von Storytelling beschäftigen. Von 10:00 bis 18:00 Uhr stehen im Foyer Vertreter*innen verschiedener Förderstiftungen, darunter Aktion Mensch und Engagement Global, für direkte Beratung zur Verfügung. Abgerundet wird das Programm durch das Quiz „Wer wird Millionenschwer?“, bei dem Wissen über Fördermittel getestet und nützliche Tipps gesammelt werden können.
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| | Die Zukunft von Bibliotheken gestalten | Die am 15. Oktober 2024 mit dem Seminar „Europäische Fördermittel als Chance? Neue Perspektiven für Bibliotheken“ beginnende Online-Seminarreihe des Kompetenznetzwerks für Bibliotheken beim Deutschen Bibliotheksverband e.V. möchte einen fundierten Überblick über europäische Förderprogramme, die Bibliotheken – gleich welcher Größe oder Ausrichtung - bei ihrer Weiterentwicklung unterstützen, vermitteln. Ziel des Veranstaltungsformats ist es, die Teilnehmenden über Programme wie Erasmus plus, Creative Europe und Horizont Europa zu informieren, ihre Kompetenzen in der Antragstellung zu stärken. Zudem fördert die Reihe den Austausch von Erfahrungen und die Vernetzung unter den Teilnehmenden.
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| | Fördermöglichkeiten in der Bestandserhaltung | Am 17. Oktober 2024, von 09:30 bis 13:30 Uhr, findet eine Veranstaltung zur Förderung von Kulturgut in Archiven und Bibliotheken in Berlin und Brandenburg statt. Der Fokus liegt auf der Erlangung von Fördermitteln für Projekte, da häufig keine ausreichenden Budgets vorhanden sind. Expert*innen stellen Förderprogramme vor und beraten zu Anträgen und Förderrichtlinien. Ziel ist es, konkrete Projektideen zu entwickeln, die zeitnah eingereicht werden können. Die Teilnahme ist kostenfrei, Anmeldeschluss ist der 14. Oktober 2024.
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| | Soziallotterien im Fokus | Am 17. Oktober 2024 um 16:00 Uhr findet online ein kostenfreies Netzwerktreffen des Beratungs- und Weiterbildungsunternehmens emcra statt, das sich auf EU-Fördermittel, Projektmanagement sowie strategische Beratung für gemeinnützige Organisationen, Unternehmen und öffentliche Institutionen spezialisiert hat. Im Fokus der Veranstaltung werden Fördermöglichkeiten durch Soziallotterien, deren Erlöse gemeinnützigen Projekten in Bereichen wie Bildung, Umweltschutz oder Gesundheitsförderung zugutekommen, stehen. Neben einem kurzen inhaltlichen Input wird es hinreichend Raum für Fragen und Austausch zu den Förderkriterien und Anträgen von gemeinnützigen Organisationen bei Soziallotterien geben.
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