| Fördernewsletter 24. Mai 2024 | Editorial
Liebe Abonnent*innen der Fördermittelliste,
soll eine Bibliothek zu einer Open Library umgestaltet werden, bedarf es einer Vielzahl von Investitionen u.a. in technische Infrastruktur, Ausstattung oder auch Personalentwicklung. Werden Fördermittel für ein solches Vorhaben bemüht, gelingt es in den seltensten Fällen, sämtliche Projektkosten aus einer Quelle zu finanzieren. Vielmehr besteht, wie bei anderen Großprojekten (bspw. dem Neu- oder Umbau einer Bibliothek) auch, die Notwendigkeit, verschiedene Fördertöpfe zu kombinieren.
So könnten Gelder bspw. für technische Ausstattung und Digitalisierung aus Smart City-Programmen resultieren; Renovierungsarbeiten oder auch die Schaffung von Lern- und Aufenthaltsräumen wiederum ließen sich ggf. durch Maßnahmen zur Kultur- oder Bildungsförderungen finanzieren.
Gerade in Zeiten knapper Kassen sind kreative Ansätze wie hier exemplarisch anhand eines Open Library Projektes dargestellt, notwendig, um Bibliotheken als offene, zugängliche und moderne Lern- und Begegnungsorte weiterzuentwickeln. Gern unterstützen wir Sie bei der Konzeption solcher Akquisestrategien.
Ihre EU- und Drittmittelberatung
Kompetenznetzwerk für Bibliotheken (knb)
Deutscher Bibliotheksverband e.V. (dbv)
PS: Für mehr Austausch zum Thema „Selbstbedienungsbibliothek“ schauen Sie doch mal in der virtuellen Community of Practice „Open Libraries“ vorbei, die sich seit etwa einem Jahr regelmäßig einmal im Monat trifft.
| Inhalt1. Mobilitätsförderung für Kunst und Kultur 2. Jugendbegegnungen mit afrikanischen Ländern 3. Kreatives Europa – Aufruf „Culture Helps“ 4. Austauschprogramm für Auszubildende 5. Modellvorhaben in Strukturwandelregionen 6. Ausschreibung im Rahmen der Europäischen Stadtinitiative 7. DFG-Förderprogramm „Forschungssoftwareinfrastrukturen“ 8. Thüringer Bibliothekspreis 9. Umfrage zur Analyse und Entwicklung nachnutzbarer OA-Werkzeuge 10. PALOMERA-Projekt: Bitte um Beteiligung an Umfrage 11. Studie zu Hürden beim Zugang zu Forschungsergebnissen 12. EPALE Community Storybook: Aufruf zu Einreichungen 13. Öffentliche Projektförderung: ein Blick hinter die Kulissen 14. KI-generierte Fördermittelanträge?: Ein vorsichtiger Blick gen Zukunft 15. DFG-Förderprogramme für wissenschaftliche Informationsinfrastrukturen | | | Mobilitätsförderung für Kunst und Kultur | Culture Moves Europe ist ein Förderprogramm der EU, das die Mobilität von Künstler*innen, Kulturschaffenden und Kulturorganisationen fördert. Es gibt Kunst- und Kulturschaffenden die Möglichkeit, selbst initiierte Projekte durchzuführen, um internationale Arbeitsbeziehungen zu entwickeln oder zu vertiefen. Dabei werden sowohl die individuelle Mobilität von Einzelpersonen als auch Residenzen für Gastorganisationen gefördert. Finanziert wird das Programm mittels der Europäischen Kulturförderung (Kreatives Europa KULTUR), umgesetzt durch das Goethe-Institut. Besonders ist, dass es sich bei der aktuellen Ausschreibung um einen „rolling call“ handelt, d.h. bei diesem Aufruf finden seit seiner Veröffentlichung in regelmäßigen Abständen Evaluationsrunden durch die Jury statt.
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| | Jugendbegegnungen mit afrikanischen Ländern | Das Förderprogramm „Teams up! Jugendbegegnungen“ unterstützt Vereine der Kulturellen Bildung bei Begegnungsvorhaben mit Partnern in afrikanischen Ländern. Ein inhaltlicher Schwerpunkt des Programms liegt dabei auf der Auseinandersetzung mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs), d.h. es besteht die Möglichkeit bei der Konzeption eines Projektvorhabens Elemente des Globalen Lernens sowie der Kulturellen Bildung miteinander zu kombinieren. Das Antragsverfahren ist ein zweistufiges: bis 31. Mai 2024 muss zunächst ein Kurzkonzept beim Deutsch-Afrikanischen Jugendwerk (DAJW) eingereicht werden, bei erfolgreicher Begutachtung besteht die Möglichkeit zur Abgabe eines Formalantrags bis 31. Juli 2024 (Vorhabenbeginn: Januar 2025, für Vorhaben ab Mai 2025 folgt eine weitere Antragsfrist im Jahresverlauf). Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) bietet individuelle Beratung und Unterstützung sowohl bei der Partnervermittlung als auch der Antragstellung.
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| | Kreatives Europa – Aufruf „Culture Helps“ | Die Ausschreibung „Culture Helps / Культура допомагає" ist ein Projekt, das durch des EU-Kulturförderprogramm Kreatives Europa KULTUR kofinanziert sowie von den Organisationen Insha Osvita (UA) und zusa (D) durchgeführt wird. Es fördert Initiativen, die durch kulturelle Aktivitäten die Integration von Vertriebenen oder Flüchtlingen, insbesondere Familien und Kindern, aus der Ukraine unterstützen. Anträge können von gemeinnützigen oder unabhängigen Organisationen aus der Ukraine, Deutschland und weiteren 38 Ländern eingereicht werden. Die Projekte, deren Förderungen sich auf Beträge zwischen 2 000 Euro (min.) und 5 000 Euro (max.) belaufen, müssen bis 15. August 2024 begonnen und 15. November 2024 beendet werden. Die Einreichfrist für Anträge endet am 21. Juni um 22:59 Uhr (MEZ).
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| | Austauschprogramm für Auszubildende | Die gemeinnützige Joachim Herz Stiftung bietet Auszubildenden die Möglichkeit, im Frühjahr sowie Herbst Aufenthalte in den USA und Kanada zu absolvieren. Die Teilnehmenden können zwischen einem mehrwöchigen College-Programm bzw. einem Betriebspraktikum wählen. Bewerben können sich Auszubildende im Alter von 18 bis 27 Jahren aus Bayern, Berlin, der Metropolregion Hamburg oder Sachsen, die über ausreichende Englischkenntnisse verfügen. Die Bewerbungszeiträume sind vom 1. Mai bis 30. Juni 2024 (USA) sowie vom 1. Oktober bis 30. November 2024 (Kanada).
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| | Modellvorhaben in Strukturwandelregionen | Das Bundesumweltministerium unterstützt Kommunen und regionale Akteur*innen dreier ausgewählter Braunkohleregionen in Brandenburg, Sachsen-Anhalt sowie Nordrhein-Westfalen bei der Umsetzung von Modellvorhaben zur ökologischen Nachhaltigkeit, um einen langfristig umweltverträglichen Entwicklungspfad gemäß der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu fördern. Im Rahmen des Programms werden auch außerschulische Bildungs- und Kulturprojekte zur Stärkung nachhaltigen Handelns und für Umweltbewusstseinsbildung sowie Investive Maßnahmen zur außerschulischen Umwelt- und Naturschutzbildung (Punkte 4.2d und 4.2e der aktuellen Förderrichtlinie vom 24. April 2024) gefördert. Das Antragsverfahren ist zweistufig, wobei bis 25. August 2024 zunächst aussagekräftige Projektskizzen eingereicht werden können.
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| | Ausschreibung im Rahmen der Europäischen Stadtinitiative | Die „European Urban Initiative“ (EUI) dient der Umsetzung der EU-Städteagenda. Sie fördert innovative und experimentelle Lösungsansätze für urbane Herausforderungen. Die aktuelle Ausschreibung, für die insgesamt 90 Millionen Euro (max. 5 Millionen Euro/ Projekt, Kofinanzierungsrate von bis zu 80 %) zur Verfügung stehen, adressiert die Themen „Energy Transition“ (Energiewende) sowie „Technology in Cities“ (Technologie in Städten). Das Programm richtet sich vordergründig an Städte mit über 50 000 Einwohner*innen, wobei für kleinere Städte die Möglichkeit besteht, sich im Verbund zusammenzuschließen. Anträge müssen von einem Konsortium lokaler Partner*innen unter Führung einer städtischen Einrichtung eingereicht werden. Die Antragsfrist endet am 14. Oktober 2024, 14:00 Uhr (MEZ).
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| | DFG-Förderprogramm „Forschungssoftwareinfrastrukturen“ | Das neue Förderprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG) unterstützt den Aufbau, die Etablierung sowie die Organisation von Forschungssoftwareinfrastrukturen auf technischer, organisatorischer und individueller Ebene. Ziel dabei ist es, den fachspezifischen Umgang mit Forschungssoftware zu verbessern und eine Community-getragene Gesamtstruktur in Deutschland zu fördern. Antragsberechtigt sind Wissenschaftler*innen sowie Angehörige wissenschaftlicher Informationsinfrastruktureinrichtungen wie Bibliotheken, Archive, Museen, Forschungsdatenzentren und Rechen- und Informationszentren, sofern diese gemeinnützig sind. Anträge mit einer Förderdauer von bis zu drei Jahren können in diesem Jahr bis zum 4. November 2024 eingereicht werden. Ab 2025 sind Anträge jährlich zu zwei Terminen im März und August möglich.
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| | | Thüringer Bibliothekspreis | Bereits seit 2003 lobt der dbv Landesverband Thüringen gemeinsam mit der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen den Thüringer Bibliothekspreis aus. Dieser setzt sich aus einem Hauptpreis in Höhe von 10 000 Euro sowie zwei mit jeweils 2 500 Euro dotierten Förderpreisen zusammen. Um erstgenannten können sich hauptamtlich geleitete Bibliotheken bewerben, denen die Umsetzung eines beispielhaften Projektes gelungen ist. Die Förderpreise stehen allen – auch neben und ehrenamtlich geführten – Bibliotheken offen, die perspektivisch Projektvorhaben planen, bei denen Aspekte von Kund*innenorientierung, Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Öffentlichkeitsarbeit im Zentrum stehen. Eine feierliche Preisverleihung ist für den 23. Oktober 2024 im Rahmen des Thüringer Bibliothekstages in Nordhausen geplant. Die Einreichfrist endet am 31. Juli 2024.
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| | | Umfrage zur Analyse und Entwicklung nachnutzbarer OA-Werkzeuge | Im Rahmen des durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts ADoRe-OA und der damit verbundenen Weiterentwicklung von CODA (Customizable Open Access Database Application) führt die UB Braunschweig eine Umfrage durch, um zu erfahren, welche Daten zur Publikationsförderung wie erhoben und im weiteren Prozess be- und verarbeitet werden. Die etwa 15minütige Umfrage richtet sich vordergründig an Mitarbeiter*innen von Bibliotheken und Verwaltungseinrichtungen, die mit der Verarbeitung und Bewirtschaftung von Anträgen zur Open-Access-Förderung befasst sind; eine Beteiligung daran ist noch bis 06. Juni 2024 möglich.
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| | PALOMERA-Projekt: Bitte um Beteiligung an Umfrage | Das PALOMERA-Projekt (Policy Alignment of Open Access Monographs in the European Research Area) wird von der Europäischen Union im Rahmen des Horizont Europa Programms "Reformierung und Verbesserung des europäischen Forschungs- und Innovationssystems" für zwei Jahre gefördert. Es zielt darauf ab, die Integration von Büchern und Monographien in Open-Access-Richtlinien zu unterstützen, indem es Hindernisse identifiziert und Lösungen offeriert, um die Verbreitung von Open-Access-Büchern in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu unterstützen. Im skizzierten Projektkontext wurde nunmehr eine erste Datenbank entwickelt, die Open Access-Buch Policies und thematisch verwandte Dokumente des gesamten Europäischen Forschungsraumes enthält. Um ihren Nutzen auf institutioneller Ebene zu bewerten, wurde eine kurze Umfrage entwickelt, die noch bis 15. Juni 2024 aktiv ist.
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| | Studie zu Hürden beim Zugang zu Forschungsergebnissen | Mitte Mai 2024 veröffentlichte die Europäische Kommission eine im Rahmen der ERA Policy Agenda 2022-2024 in Auftrag gegebene Studie zu Hürden beim Zugang zu und der Nachnutzung von öffentlich finanzierten Forschungsergebnissen. Sie untersucht die Auswirkungen der EU-Urheberrechtsregelungen und das Zusammenspiel mit der EU-Daten- und Digitalgesetzgebung. Ein Schwerpunkt lag auf Zweitveröffentlichungsrechten in EU-Mitgliedstaaten wie Deutschland, die moderate Auswirkungen auf den Open-Access-Anteil hatten. Viele Forschende sind sich dieser Rechte nicht bewusst, und nationale Regelungen gelten als hinderlich. Die Studie enthält Vorschläge für legislative und nicht-legislative Maßnahmen, wie ein EU-weites Zweitveröffentlichungsrecht und Leitlinien für Text- und Data-Mining.
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| | | Öffentliche Projektförderung: ein Blick hinter die Kulissen | Die EU- und Drittmittelberatung des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) lädt im Rahmen der BiblioCon am 06. Juni 2024 von 9:00 bis 10:30 Uhr zu einer Podiumsdiskussion im Congress Centrum Hamburg, Saal C.2 / 1. OG, ein. Zentraler Gegenstand der Veranstaltung sind öffentliche Förderprogramme, die als politische Steuerungsinstrumente gesellschaftliche Themen im Sinne des Gemeinwohls adressieren. Im Fokus stehen dabei Fragen zur Entstehung und Ausgestaltung dieser Programme: Wie werden Themen priorisiert? Wer wählt die Gutachter*innen aus? Wie geht man mit veränderten Rahmenbedingungen und Mehrkosten um? Antonia Lahmé von der Kulturstiftung des Bundes wird die Perspektive der Förderer erläutern, Danilo Vetter, Leiter der Stadtbibliothek Berlin – Pankow, die Sichtweise einer geförderten Bibliothek darstellen. Kathrin Hartmann, Leiterin des Bereichs Projekte und Programme des dbv, wird die Diskussion mit ihrer umfassenden Erfahrung ergänzen. Das Ziel der Diskussion ist es, ein erweitertes Verständnis von öffentlichen Fördermitteln zu schaffen und mögliche Barrieren im Förderprozess abzubauen.
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| | KI-generierte Fördermittelanträge?: Ein vorsichtiger Blick gen Zukunft | Die EU- und Drittmittelberatung des Deutschen Bibliotheksverbandes e.V. (dbv) lädt im Rahmen der BiblioCon am 06. Juni 2024 von 11:00 bis 12:30 Uhr zu einem Hands-on Lab im Congress Centrum Hamburg, Saal 3.2 / EG, ein. Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Insbesondere die Entwicklung des Large Language Modells (LLM) ChatGPT hat Ende 2022 neue Möglichkeiten eröffnet. Diese Veranstaltung untersucht, wie KI-Tools wie ChatGPT im Kontext von Fördermittelanträgen eingesetzt werden können. Ziel ist es, im Rahmen des Labs gemeinsam mit ChatGPT zu experimentieren und herauszufinden, ob und wie KI-gestütztes Schreiben in diesem Zusammenhang erfolgreich angewendet werden kann. Um den Workshopcharakter der Veranstaltung zu sichern, ist die Teilnehmerzahl auf 25 begrenzt. Eine vorherige Anmeldung unter boettcher@bibliotheksverband.de ist erwünscht.
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| | DFG-Förderprogramme für wissenschaftliche Informationsinfrastrukturen | Im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung am 19. Juni 2024, 11:00 bis 12:30 Uhr präsentieren die Deutsche Forschungsgemeinschaft e.V. (DFG) und der Deutsche Bibliotheksverband e.V. (dbv) die Fördermöglichkeiten im Bereich der wissenschaftlichen Literaturversorgung und Informationssysteme. Das Online-Seminar richtet sich speziell an wissenschaftliche Institutionen und Serviceeinrichtungen in Deutschland und zielt darauf ab, umfassende Informationen über die verfügbaren Unterstützungsangebote zu vermitteln.
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