1. Online-Seminar der Reihe "Die Zukunft von Bibliotheken gestalten: EU-Aktions- und Strukturprogramme im Überblick"

Das Erasmus plus-Projekt „Resourcing Libraries: Connecting Libraries to EU Resources“ (Aug 2022 – Nov 2024) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Öffentliche Bibliotheken dabei zu unterstützen, Zugang zu Fördermitteln auf europäischer Ebene zu erhalten. Obwohl die Beantragung dieser meist anspruchsvollen, englischsprachigen Ausschreibungen (Calls) mit erheblichem Aufwand verbunden ist und der zugrunde liegende europäische Gedanke die Bildung internationaler Konsortien erfordert, die in einem intensiven Wettbewerb um die begrenzten Mittel stehen, bieten derartige Projekte zugleich bedeutende Vorteile. Sie fördern die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen den beteiligten Partner*innen und ermöglichen die Durchführung von großvolumigen Vorhaben, die oft über die Dauer des Projekts hinaus positive Auswirkungen auf die beteiligten Institutionen haben.

Welche Programme jedoch sind für Bibliotheken eigentlich relevant? Wie kann ein Einstieg gelingen und wo gibt es Unterstützung? Und nicht zuletzt, welche Projekte haben öffentliche Bibliotheken bereits realisiert und wie finden Einsteiger*innen Kontakte und Partnerschaften?

Das Seminar bietet entlang der RL:EU – Projektvorstellung eine Einführung in die EU-Arbeit im Bibliotheksbereich und beleuchtet folgende Fragen:

  • Warum sind politische Prioritäten der EU für deutsche Bibliotheken relevant?
  • Wer vertritt die Bibliotheken auf EU-Ebene und mit welchen Zielen?
  • Wie können lokale Schwerpunkte mit internationalen Perspektiven verknüpft werden?
  • Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
  • Wie gelingt ein praktischer Einstieg?

Luca Moltmann, Projektkoordinatorin von RL:EU bei PL2030 erläuterte das Programm. Moderiert wurde das Seminar von Carina Böttcher, EU- und Drittmittelreferentin des Kompetenznetzwerks für Bibliotheken beim Deutschen Bibliotheksverband e.V.

Mitschnitt des Online-Seminars

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Gruppe arbeitet an einem Tisch

Online-Seminarreihe "Die Zukunft von Bibliotheken gestalten: EU-Aktions- und Strukturprogramme im Überblick"

Bibliotheken sind Orte des freien Zugangs zu Wissen und Information, sie fördern Bildung, kulturelle Teilhabe und soziale Vernetzung, tragen zur Bewahrung und Weitergabe des kulturellen Erbes bei. Dabei konzentrieren sich wissenschaftliche Bibliotheken auf die Förderung von Forschung und Lehre, leisten mit ihren Ressourcen einen maßgeblichen Beitrag zu Wissensproduktion, - austausch und -vermittlung. Öffentliche Bibliotheken hingegen stehen für einen niedrigschwelligen Zugang zu Bildung und Kultur, der unabhängig von sozioökonomischem Hintergrund, Bildungsbiographie oder sozialem Status lebenslanges Lernen ermöglicht.

Unabhängig von ihrer Ausrichtung oder Größe eint Bibliotheken das Ziel, Wissen verfügbar zu machen, gesellschaftliche Teilhabe zu stärken. Sie sind Orte der Begegnung, des Dialogs sowie der individuellen Weiterentwicklung, die eine unverzichtbare Ressource für das Gemeinwohl darstellen.

Ausgewählte EU-Aktionsprogramme sowie Strukturfonds bieten Bibliotheken vielfältige Möglichkeiten zur Unterstützung ihrer Arbeit. So ermöglicht Erasmus plus Bibliotheken u.a. die Umsetzung internationaler Bildungskooperationen, welche zur Weiterbildung von Bibliotheksbeschäftigten sowie der Entwicklung innovativer Bildungsangebote beitragen. Creative Europe unterstützt Bibliotheken mittels der Förderung von Vorhaben, die kulturelle Zusammenarbeit, digitale Innovationen sowie den Zugang zu kulturellem Erbe ermöglichen. Dies stärkt ihre Rolle als kulturelle und kreative Zentren, die internationalen Austausch sowie die Digitalisierung kultureller Inhalte vorantreiben. Mit dem Citizen, Equality, Rights and Values Programm (CERV) werden Projekte zugunsten von demokratischer Teilhabe, Bürgerrechten und sozialer Inklusion ermöglicht, mittels derer Bibliotheken ihre Rolle als inklusive Gemeinschaftszentren stärken, die den Zugang zu Informationen und die Förderung von Gleichberechtigung und Menschenrechten unterstützen. Horizont Europa eröffnet Bibliotheken die Chance, an innovativen Projekten in den Bereichen Wissensmanagement, Digitalisierung und Open Access zu partizipieren, um ihre Rolle als Knotenpunkte für wissenschaftliche Kommunikation sowie den freien Zugang zu Forschungsergebnissen zu stärken. Schließlich stellen Strukturfonds finanzielle Mittel bereit, um die Infrastruktur und die digitalen Kapazitäten von Bibliotheken zu modernisieren, den Zugang zu Wissen und damit soziale Teilhabe erheblich zu verbessern.

Mittels Nutzung der genannten Programme können Bibliotheken ihre Rolle als zentrale Orte des Wissens, der Kultur und des gesellschaftlichen Engagements weiter ausbauen und ihre Zusammenarbeit sowohl innerhalb Europas als auch darüber hinaus stärken.

Die mehrteilige Vortragsreihe „Die Zukunft von Bibliotheken gestalten: EU-Aktions- und Strukturprogramme im Überblick“ verfolgt folgende Ziele:

  • Vermittlung eines Überblicks über europäische Fördermaßnahmen, deren Chancen und Herausforderungen.
  • Vertiefung des Wissens über für Bibliotheken relevante EU-Programme.
  • Aufzeigen der Nutzungsmöglichkeiten dieser Programme zur Weiterentwicklung von Bibliotheken.
  • Stärkung der Kompetenz in der Antragstellung für EU-Fördermittel.
  • Förderung des Erfahrungsaustauschs und der Vernetzung unter den Teilnehmer*innen.