Bi­blio­the­ken und De­mo­kra­tie

Reichstag
Mario Vogelsteller/Pixabay

Bibliotheken sind Orte gelebter Demokratie: Indem sie die informationelle Grundversorgung aller Bürger*innen mit ihrem überparteilichen und qualitätsgeprüften Medien- und Informationsangebot fördern, leisten Bibliotheken einen unverzichtbaren Beitrag zur Meinungsbildung, zu einem demokratischen Gemeinwesen sowie zur politischen Willensbildung und übernehmen als besucherstärkste Bildungs- und Kultureinrichtungen eine zentrale demokratische und gesellschaftspolitische Funktion.

Die Meinungs- und Informationsfreiheit aus Artikel 5 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland bildet die verfassungsrechtliche Grundlage bibliothekarischer Praxis. Indem sie die informationelle Grundversorgung aller Bürger*innen mit ihrem überparteilichen und qualitätsgeprüften Medien- und Informationsangebot fördern, übernehmen Bibliotheken als besucherstärkste Bildungs- und Kultureinrichtungen eine zentrale demokratische und gesellschaftspolitische Funktion.

Bibliotheken bieten einen politisch, weltanschaulich und religiös ausgewogenen Bestand an, der auf Basis des Grundgesetzes professionell ausgewählt wird. Er ist ein Spiegel der Kultur einer Gesellschaft und ihrer Lebenswirklichkeiten. Bibliotheken eröffnen den freien Zugang zu allgemeinen Informationsquellen und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Meinungsbildung, zu einem demokratischen Gemeinwesen und zur politischen Willensbildung.

Förderung von Bildungsprozessen

Bibliotheken fördern mit dem Lesen die zentrale Grundlage für sämtliche Bildungsprozesse. Sie fördern ebenso Medien- und Informationskompetenz und ermöglichen dadurch die ausgewogene Einordnung von Nachrichten, Ereignissen und aktuellen gesellschaftlichen Debatten, die Beurteilung von Quellen sowie das Erkennen von Falschinformationen. Öffentliche Bibliotheken ergreifen Maßnahmen zur Förderung lese- und schreibschwacher Jugendlicher und Erwachsener und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur Alphabetisierung. Wissenschaftliche Bibliotheken unterstützen Forschung und Lehre und tragen zu faktenbasiertem Wissen und gesicherten Erkenntnissen als Grundlage für die Meinungsbildung und (politisches) Handeln bei.

Orte der Informationsfreiheit

Bibliotheken als öffentliche Orte der Begegnung und des Austauschs leisten einen wichtigen sozialen Beitrag zur Integration aller gesellschaftlichen Gruppen. Sie kooperieren mit anderen Einrichtungen der Bildung, Kultur und Wissenschaft – auch im Hinblick auf  Handlungsfelder wie Integration, Digitalisierung, Inklusion und Nachhaltigkeit. Bibliotheken sind daher für den demokratischen Diskurs besonders geeignete Orte und sollten entsprechend genutzt und gefördert werden.

Als Verband der deutschen Bibliotheken steht der Deutsche Bibliotheksverband wie diese für Transparenz, Verantwortlichkeit, Integrität, Solidarität, Zivilcourage, Gerechtigkeit, Demokratie, Rechts- und Sozialstaatlichkeit. Der dbv ist u.a. Mitglied der „Allianz für Weltoffenheit, Solidarität, Demokratie und Rechtsstaat“. Der dbv unterstützt die „Weimarer Erklärung für demokratische Bildungsarbeit“ und lädt seine Mitglieder ein, sie ebenfalls zu unterschreiben.

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